Ben Lorenz Tierfotografie
Heimische Tiere 2025
Einleitung
In meinem Hörbuch zum Kalender Heimische Tiere 2025 nehme ich dich mit auf meine ganz persönliche Reise in die Natur rund um Brandenburg an der Havel. Ich erzähle dir von stillen, magischen Momenten im Wald, von Geduld und Respekt vor den Tieren und von den Herausforderungen hinter meinen Aufnahmen – stundenlanges Ausharren, Kälte oder Regen. Hinter jedem Bild steckt eine Geschichte, die ich mit dir teilen möchte. Als kleines Dankeschön verlose ich zudem einen besonderen Fotoabzug meiner geliebten Waldohreule.
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Januar
Im verschneiten Moorwald baue ich meine Kamerafalle auf – gut versteckt und voller Vorfreude auf das, was kommen mag. Wochenlang denke ich daran, welche Tiere wohl vorbeiziehen. Als ich nach anderthalb Monaten zurückkehre, ist der Wald still und tief verschneit. Mit klopfendem Herzen sehe ich die ersten Aufnahmen: ein Fuchs, ein Reh – und dann der Höhepunkt, ein majestätischer Kranich im Winterwald. Dieser flüchtige Moment, den die Kamera festgehalten hat, erinnert mich daran, warum ich all die Geduld und Mühe aufbringe: um das Verborgene sichtbar zu machen.
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Februar
An einem frostigen Februarmorgen breche ich mit meiner neuen Nikon Z8 auf. Die Landschaft ist still, von Eis überzogen und vom ersten Sonnenlicht zum Glitzern gebracht. Während ich über die gefrorene Wiese pirsche, entdecke ich ein Nutria – für mich eine völlig neue Begegnung an diesem Ort. Mit seinem Fell voller Eiskristalle bewegt es sich gelassen durch die Winterlandschaft. Leise richte ich die Kamera aus und halte diesen besonderen Moment fest. Für einen Augenblick fühle ich mich eins mit der Natur. Es ist der perfekte Start für viele weitere Abenteuer mit meiner neuen Kamera.
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März
An einem Abend fahre ich mit dem Rad hinaus aufs Feld, um die Ruhe der Natur zu genießen. Eingehüllt in meine Tarnkleidung nehme ich jedes Detail bewusst wahr – das Rascheln des Grases, den Duft der Wiese, die Stille der Dämmerung. Plötzlich erscheint ein Reh, zunächst vorsichtig, dann immer neugieriger. Zu meiner Überraschung springt es über den Graben direkt zu mir herüber und steht schließlich nur wenige Meter entfernt. Behutsam fotografiere ich es, doch vor allem erlebe ich diesen einzigartigen Moment mit eigenen Augen. Diese Nähe hat mich tief berührt – ein magisches Geschenk der Natur.
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April
An einem milden Aprilabend sitze ich mit Freunden am Ufer, wir genießen die Sonne, das Wasser und die entspannte Stimmung. Eigentlich wollte ich die Kamera im Rucksack lassen und einfach nur den Moment leben. Doch als ein Schwan direkt auf uns zuschwimmt, überzeugt mich seine Eleganz, doch zum Auslöser zu greifen. Mit der untergehenden Sonne im Hintergrund entsteht ein Bild wie aus einer Postkarte – typisch für Brandenburg an der Havel. Für mich vereint es die Schönheit unserer Heimat: stille Natur, besondere Begegnungen und der Wert kleiner, alltäglicher Augenblicke.
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Mai
Das Frühjahr ist für mich die spannendste Zeit, besonders die Suche nach einem bewohnten Fuchsbau gehört jedes Jahr dazu. In diesem Jahr habe ich Glück: an einem vertrauten Graben entdecke ich eine aktive Fuchsfamilie. An einem Abend pirsche ich mich vorsichtig heran, lege mich ins Gras und schon bald erscheinen zwei neugierige Welpen. Sie tollen verspielt umher, tapsen durchs Grün und blicken schließlich direkt in meine Kamera. Für einen Moment darf ich Teil ihrer Welt sein. Leise ziehe ich mich später zurück, erfüllt von Dankbarkeit und dem Wissen, wie wichtig Rücksicht und Respekt in der Natur sind.
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Juni
Nach Jahren der Suche finde ich endlich die Bruthöhle eines Waldkauzes – ein Moment, der für mich ein echter Meilenstein ist. An diesem Abend habe ich Glück: Ein junger Ästling sitzt perfekt auf einem tiefhängenden Ast, eingehüllt ins goldene Licht der Abendsonne. Vorsichtig stelle ich mein Stativ auf und halte die Szene fest, während der kleine Kauz mal neugierig, mal schläfrig wirkt. Für mich ist dieses Bild mehr als nur eine Aufnahme – es ist die Belohnung für Geduld und Ausdauer und ein Symbol für die Magie, die in stillen Augenblicken der Natur verborgen liegt.
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Juli
Früh am Morgen paddle ich mit meinem Vater lautlos im Kajak über den See. In der Stille entdecken wir auf einem umgestürzten Baum drei junge Waschbären, die verspielt über die Äste klettern. Einer wagt sich bis ans Ende, hängt kurz frei in der Luft – genau in diesem Moment drücke ich den Auslöser. Schließlich klettern die Tiere ins Wasser und verschwinden später im Schilf. Dieses Zusammenspiel aus goldener Morgendämmerung, der Gelassenheit der Waschbären und der gemeinsamen Zeit mit meinem Vater macht den Ausflug für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis.
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August
An einem warmen Sommerabend mache ich mich ohne festen Plan auf den Weg in die Natur. Am Feldrand, umgeben vom Schilf im Abendlicht, beobachte ich einen Rehbock und sogar kurz einen Fuchs, bevor ich mein eigentliches Motiv entdecke: den Schilfrohrsänger. Sein Gesang begleitet mich schon den ganzen Abend, und schließlich setzt er sich perfekt ins Licht. Ein zweiter Vogel gesellt sich dazu – die Szene ist wie geschaffen für ein Foto. In diesem spontanen Moment entsteht ein Bild voller Sommerstimmung, das mich daran erinnert, wie wertvoll es ist, einfach draußen zu sein und die Natur bewusst zu erleben.
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September
Noch vor Sonnenaufgang paddle ich mit dem Kajak über den nebelverhangenen See. Reiher jagen im Morgenlicht, ein Seeadler zieht majestätisch seine Kreise, und ich genieße die Stille mit einer Tasse Kaffee. Auf dem Rückweg entdecke ich plötzlich ein Wildschwein am Ufer – ein seltener Anblick in dieser besonderen Atmosphäre. Sofort greife ich zur Kamera und vergesse alles um mich herum, sogar dass mein Kajak in einen Busch treibt. Doch das spielt keine Rolle: Dieses Bild, dieses Erlebnis, macht den Morgen unvergesslich und erinnert mich daran, warum ich die Naturfotografie so liebe.
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Oktober
Mit dem Fahrrad fahre ich voller Vorfreude in den Wald, um endlich die Speicherkarte meiner Kamerafalle auszulesen. Wochenlang hatte ich den Standort vorbereitet, die Kamera aufgebaut und geduldig gewartet, bis sich die Tiere an ihre Anwesenheit gewöhnten. Am Laptop öffne ich gespannt die Aufnahmen – und tatsächlich: ein Reh, perfekt eingefangen in der blauen Stunde. Genau der Moment, auf den ich gehofft hatte. Dieses Bild zeigt mir einmal mehr, wie viel Geduld und Planung die Naturfotografie erfordert – und wie reich sie mich dafür belohnt, das verborgene Leben unserer heimischen Tiere sichtbar zu machen.
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November
Nach Monaten voller Planung, Rückschlägen und unzähligen Nächten halte ich endlich mein Traumbild in den Händen: eine Fledermaus, gestochen scharf im Flug, mit ausgebreiteten Flügeln und offenem Mund. Der Weg dorthin begann in einem verlassenen Gebäude, wo ich mit viel Aufwand ein Highspeed-Lichtschrankensystem entwickelte und installierte. Immer wieder passte ich Technik und Einstellungen an, lernte aus Fehlschlägen und erhielt Unterstützung von Freunden. Viele Bilder waren unbrauchbar, doch die Geduld zahlte sich aus. Dieses eine perfekte Foto belohnt all die Mühen – und entfacht meine Begeisterung für die geheimnisvolle Welt der Fledermäuse nur noch mehr.
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Dezember
Seit Jahren träume ich davon, einen Mäusebussard in freier Natur zu fotografieren. Nach langer Planung baue ich mir ein Tarnzelt, das wochenlang im Wald stehen bleibt, bis es vollkommen in die Umgebung verschmilzt. An einem eiskalten Wintermorgen sitze ich dort stundenlang im Frost, die Kälte wird fast unerträglich. Gerade als ich ans Aufgeben denke, landet der Bussard auf der vorbereiteten Sitzwarte. Vorsichtig richte ich meine Kamera aus und halte den Moment fest. Nur wenige Minuten bleibt er, doch dieses Bild ist die Belohnung für all die Geduld, Mühe und Entschlossenheit – mein Projekt ist vollendet.
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Feedback
Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,
ich hoffe, dass euch dieses Hörbuch gefallen hat und euch die Geschichten und Erlebnisse rund um unsere heimischen Tiere inspiriert haben.
Für mich war es eine Herzensangelegenheit, euch einen Einblick in die magischen Momente der Naturfotografie zu geben – mit all ihren Höhen, Herausforderungen und Überraschungen.
Euer Feedback bedeutet mir unglaublich viel! Ich würde mich riesig über eure Reaktionen freuen – egal, ob es Kritik, Anregungen, Gefühle oder Verbesserungsvorschläge sind. Eure Gedanken helfen mir nicht nur dabei, besser zu werden, sondern motivieren mich auch, weiterhin mit Leidenschaft Geschichten aus der Natur zu erzählen.
Schreibt mir dazu gern eine Nachricht an: info@benlorenz-tierfotografie.de .
Vielen Dank, dass ihr mich auf dieser Reise begleitet habt!
Beste Grüße,
Ben Lorenz